In diesem Beitrag schildere ich zwei kurze Anwendungsbeispiele für die Homöopathie bei akuten Verletzungen.
Fall 1: Sportverletzung
Frau F.*, 31jährig, hatte gestern einen Sportunfall. Sie hatte sich beim Sport den rechten Fussrücken angeschlagen. Es hatte zwar für kurze Zeit stark geschmerzt, sie dachte aber zunächst, dass sie keine Behandlung brauchte. Am nächsten Tag war sie aber erschrocken, da sich ein grosser Bluterguss zu bilden schien und sie stärkere Beschwerden beim Laufen hatte.
Beschwerdebild
Frau F. berichtete über stechende und drückende Schmerzen im Fuss beim Laufen und beim Belasten des Fusses. Der Fuss zeigte eine grosse, ca. 6x8cm grosse rotblaue Verfärbung über dem Fussrücken. Kühlen hatte die Schmerzen verschlimmert. Sie sagte, dass sie zusätzlich starken Muskelkater mit einem Zerschlagenheitsgefühl im Oberkörper hatte. Sie fühlte sich unwohl und angeschlagen. Der Fuss war unter mittelgradigen Schmerzen normal beweglich. Es gab keine Anhaltspunkte für eine Verletzung, die rasch hätte weiterführend abgeklärt werden müssen.
Behandlung & Resultat
Ich empfahl Frau F. zwei Dosen Arnica montana in einer höheren Potenzstufe. Sie sollte sie, sobald wie möglich einnehmen und mir am Folgetag über ihren Zustand berichten.
Frau F. erzählte am Folgetag, dass sie wenige Minuten nach der zweiten Dosis eingeschlafen war. Der starke Muskelkater war bereits komplett verschwunden. Sie sagt, dass so ein starker Muskelkater bei ihr normalerweise mindestens 3-4 Tage brauchte, um abzuklingen. Die Verfärbung auf dem Fuss war auffallend heller geworden und der Fuss schmerzte deutlich weniger.
Am darauffolgenden Tag hatte sich die Grösse der Verfärbung um 70% reduziert und sie spürte bereits keine Schmerzen mehr im Fuss.
Wenige Tage später war nichts mehr vom Unfall zu sehen oder zu spüren.
Fall 2: Verbrennung
Frau T.*, 35jährig, rief mich in der Praxis an. Sie war beim Backen. Vor wenigen Minuten hatte sie aus Versehen ohne Ofenhandschuhe das heisse Blech aus dem Backofen nehmen wollen.
Beschwerdebild
Sie hatte an beiden Handflächen starke brennende Schmerzen, die nur unter kühlem, laufenden Wasser auszuhalten waren. Sie sah, dass sich zunehmend rote Striemen auf den Handflächen bildeten und hatte Angst, dass sich Blasen oder gar offene Wunden bilden würden.
Behandlung & Resultat
Ich empfahl ihr Cantharis vesicatoria C30 aus der Hausapotheke. Die erste Dosis sollte sie sofort einnehmen und die zweite Dosis in Wasser auflösen und schluckweise im Verlauf des Nachmittags trinken. Ich erklärte ihr, wie sie ihre Hände weiter kühlen sollte und sagte ihr, dass sie die Hände zwingend ärztlich behandeln lassen sollte, wenn sich Blasen oder tiefere Wunden bilden würden.
Frau T. berichtete am Folgetag, dass die Schmerzen auffallend rasch nachgelassen hatten. Es hatten sich drei weissliche, flache Streifen gebildet. Es gab keine offenen Wunden. Wenige Tage später hatte sich die weissliche Haut abgeschält, wobei man sehen konnte, dass nur die obersten Hautschichten betroffen waren und keine weitere Behandlung benötigt wurde.
Die Autorin
Rachel Keizer ist ausgebildete Naturheilpraktikerin mit eidgenössischem Diplom in der Fachrichtung Homöopathie. Sie führt eine Praxis für klassische Homöopathie in Zürich, wo sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlichsten Beschwerden betreut. Ihr Fokus liegt auf der homöopathischen Behandlung, wobei sie bei Bedarf gerne auch fachübergreifend arbeitet, um den Therapieverlauf zu verbessern. In ihrer Freizeit findet man sie vorwiegend im Wald oder unter Wasser. Mehr Informationen über die Autorin finden Sie auf der Seite Porträt.
*Um die Persönlichkeitsrechte und Privatsphäre der beschriebenen Person/en zu schützen und meine Schweigepflicht zu erfüllen, wurden die Initialen der beschriebenen Person/en verfremdet. Der Fallbericht wurde mit dem ausdrücklichem Einverständnis der betroffenen Person veröffentlicht und entspricht dem realen Verlauf.
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