top of page

Ursache der Krankheit

​

Im Gegensatz zu der damals üblichen Lehrmeinung vertrat Hahnemann die Ansicht, dass die Ursache der Krankheit nicht-materieller Natur ist.

Mit anderen Worten: nicht das Bakterium oder das Virus sind die Ursache der Krankheit, sondern die geschwächte Lebenskraft, die dazu geführt hat, dass sich der Erreger im Körper ausbreiten konnte. Diese Lebenskraft wird je nach kulturellem Hintergrund unterschiedlich benannt: Ki, Chi, Prana, Dynamis. Sie ist nicht nur als Immunsystem oder Abwehrkraft zu verstehen, sondern könnte als innere Energie beschrieben werden, die durch das Zusammenspiel des Immun-, des Nerven-, des Hormonsystems, sämtlicher Organe und der Psyche entsteht, bzw. die dieses aufrechterhält. Funktioniert dieses Zusammenspiel auf flexible, und den jeweiligen Umständen angemessene, Art und Weise, fühlen wir uns im Gleichgewicht, bzw. sind wir gesund. Wenn nicht, sind wir geschwächt und entwickeln, je nach individueller und genetischer Disposition, Symptome, bzw. Krankheiten.

Da die Ursache der Krankheit nicht-materieller Natur ist, müssen auch die Heilmittel nicht-materieller Natur sein, um die entsprechende  nicht-materielle Ebene des Organismus zu erreichen. Um dies zu ermöglichen werden die homöopathischen Mittel potenziert. Durch diese spezielle Verarbeitungsart ergibt sich der zusätzlich Vorteil, dass die Mittel keine toxische Wirkung im Körper entfalten.

Das Mittel setzt einen Reiz in diesem oben erwähnten innersten Energiesystem, der Lebenskraft, des Menschen und regt so dessen Selbstheilungskräfte an. Dadurch wird laut Hahnemann die wahre, innere, Ursache der Krankheit beseitigt, bzw. gemildert, was durch eine Verbesserung der Energie und der Beschwerden spürbar werden sollte. Das bedeutet auch, dass die klassische Homöopathie keine einzelnen Symptome oder Krankheitsbilder therapiert, sondern den Menschen in seiner Ganz- und Gesamtheit betrachtet und behandelt.

​

Die Ähnlichkeitsregel

​

Die Idee des Ähnlichkeitsprinzips war zu Zeiten Hahnemanns keinesfalls neu - sogar in Hippokrates Schriften findet sie Erwähnung - nur hatte sie bis dahin noch niemand erforscht oder gar systematisiert.

So formulierte Hahnemann 1796 das Prinzip "Similia Similibus Currentur" - Möge Ähnliches durch Ähnliches geheilt werden.

Praktisch formuliert würde es der Idee entsprechen, kein eiskaltes Wasser zum Kühlen einer Verbrennung zu verwenden, sondern lauwarmes Wasser. Einige dieser Ansätze finden mittlerweile, aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, in der Medizin Verwendung.

​

Das Gesetz der kleinstmöglichen Dosis

​

Der Leitgedanke ist, auf möglichst sanfte und unschädliche Art und Weise, Beschwerden zu lindern. Somit wird die Dosis des homöopathischen Mittels so klein, wie möglich, aber so gross, wie nötig gewählt.

Das homöopathische Mittel wird auf der Grundlage einer sorgfältigen Anamnese für jeden Patienten individuell gesucht und bestimmt. Es berücksichtigt nicht nur die jeweilige Erkrankung, sondern auch die genetische Veranlagung, die Persönlichkeit und die Lebensumstände des Menschen.

bottom of page