Die Ähnlichkeitsregel
Die Idee des Ähnlichkeitsprinzips war zu Zeiten Hahnemanns keinesfalls neu - sogar in Hippokrates Schriften findet sie Erwähnung - nur hatte sie bis dahin noch niemand erforscht oder gar systematisiert.
So formulierte Hahnemann 1796 das Prinzip "Similia Similibus Curentur" - Möge Ähnliches durch Ähnliches geheilt werden.
Praktisch formuliert würde es der Idee entsprechen, kein eiskaltes Wasser zum Kühlen einer Verbrennung zu verwenden, sondern lauwarmes Wasser. Einige dieser Ansätze finden mittlerweile, aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse, in der Medizin Verwendung.
Das Gesetz der kleinstmöglichen Dosis
Der Grundgedanke ist, auf möglichst sanfte und unschädliche Art und Weise, Beschwerden zu lindern. Somit wird die Dosis des homöopathischen Mittels so klein, wie möglich, aber so gross, wie nötig gewählt.
Das Mittel wird auf der Basis einer sorgfältigen Anamnese und gegebenenfalls körperlichen Untersuchung für jeden Patienten individuell gesucht und bestimmt. Es berücksichtigt nicht nur die jeweilige Erkrankung, sondern auch die genetische Veranlagung, die Persönlichkeit und die Lebensumstände des Menschen. Folglich ist die klassische Homöopathie eine individuelle, ganzheitliche Behandlungsweise.
Bereits zu Lebzeiten Hahnemanns wurde viel über die Homöopathie diskutiert, was viele Spaltungen bewirkte. Einerseits aus dem Bestreben, die homöopathische Verschreibung einfacher zu gestalten, um nicht für jeden Patienten ein individuell passendes Mittel finden zu müssen, andererseits um die Homöopathie naturwissenschaftlichen Gedankengängen näher zu bringen, entstanden viele Behandlungsvarianten. Bis heute haben sich diese Spaltungen fortgesetzt, wodurch vielfältige Strömungen innerhalb der Homöopathie entstanden sind. Die ursprüngliche Homöopathie nach Hahnemann, die auf einer Anamnese und der Verschreibung eines Einzelmittels basiert, wird als "klassische Homöopathie" bezeichnet. Daneben gibt es die Homöopathie mit Komplexmitteln, die Homöopathie mit tiefen Potenzen, die organspezifische Homöopathie, die Isopathie, u.v.m.